Der Fall

Bäume und ihr Sterben

Die Gründe für das Ende eines Baumes sind so vielfältig.
Hier die häufigsten mir immer wieder begegnenden Varianten:

Windwurf
Bei einem Windwurf o.ä. wird der ganze Baum meist bei Stürmen inklusive Wurzelstock umgedrückt.
Eventuell war der Baum schon von Schädlingen, Pilzen oder Trockenheit geschwächt und nicht mehr stabil verankert.
Eventuell haben Erntemaßnahmen in der Nähe des Baumes neue "Windschneisen" geschaffen, die Winde hereinlassen, für die der – vielleicht nicht mehr junge und flexible – Baum nicht mehr gerüstet war.

Windbruch
Bei einem Windbruch wird die Krone des Baumes abgebrochen, wie z.B. bei der Eiche neulich, bei der exakt bei der Bruchstelle große Baumpilze wuchsen und ein Specht bereits seine Behausung hatte.

Schneebruch
Auch der Schnee im Winter bringt manchmal Lasten, die ein Baum mit seiner ganz eigenen Geschichte eventuell nicht mehr tragen kann.

Ernte
In unseren Kulturlandschaft wird der Wald "bewirtschaftet" und muss auch Ertrag bringen. Bäume werden "geerntet" und an Sägewerke, Brennholzhersteller oder Selbstwerber verkauft.

Borkenkäfer
Beim Kampf gegen den Borkenkäfer werden befallene Fichten oder ganze Areale entfernt. Dabei werden auch nicht befallene Bäume entnommen oder erleiden "Kollateralschäden".

Eschentriebsterben
Viele Eschen hier leiden an einem Pilz, der die Triebe der Äste befällt und sie zum Absterben bringt.
Durch eine rechtzeitige Fällung kann das Holz des Baumes noch verwertet werden.

Verkehrssicherheit
Aus Gründen der Verkehrssicherheit werden Bäume gefällt, die in Kürze "unkontrolliert" fallen könnten und dadurch Menschenleben gefährden bzw. Sachschaden verursachen könnten.

Altersschwäche
Jede Baumart hat ihr Maximal-Alter. Unsere Obstbäume sind nach einem langen, fruchtbaren Leben irgendwann nicht mehr ertragreich.
Irgendwann dringen Pilze ein, ein Baum wird innen hohl, die Stabilität lässt nach... und er fällt.
 

Auf meinen Streifzügen durch die Wälder finde ich solche gefallenen Bäume, aus denen dann Schalen werden könnten.
Am liebsten sind mir Windbruch-, Windwurf- oder Schneebruch-Bäume, bei denen der Mensch nicht für den Fall verantwortlich war.
Ob ein solcher, gefundener Baum von mir verwendet werden kann, kläre ich mit den Eigentümern oder zuständigen Förstern.

Ich arbeite gerne mit Baumpflegern zusammen.
Beim Fällen des Baumes in den Gärten der Eigentümer bin ich gerne anwesend, so dass ich den Stamm gleich direkt weiter verarbeiten kann, so wie es für das Drehen der Schalen am günstigsten ist.
Oftmals bekommt der Besitzer des Baums als Dankeschön eine Schale – meist ein berührendes Andenken an den ehemaligen Begleiter im Garten.